Künstliche Befruchtung
KITZ hilft weiter

Für eine konventionelle IVF- oder ICSI-Behandlung wird eine hormonelle Stimulationsbehandlung der Eierstöcke durchgeführt. Weitere begleitende Medikamente sind notwendig. Sie unterdrücken die körpereigene Hormonproduktion und verhindern so einen vorzeitigen Eisprung während der Stimulationsbehandlung.

Langes Protokoll

Im sogenannten „langen Protokoll“ beginnt die Behandlung mit dem Begleitmedikament (z.B. ein GnRH-Agonist als Nasenspray) bereits 10 Tage vor Stimulationsbeginn durch  Stimulationsmedikamente in Spritzenform (Gonadotropininjektionen).

Antagonistenprotokoll

Beim Antagonistenprotokoll beginnt kurz nach dem Einsetzen der Regelblutung die Verabreichung der Stimulationsmedikamente und erst später nach individuellen Kriterien die Gabe von Medikamenten (GnRH-Antagonisten), die einen vorzeitigen Eisprung verhindern. Beide Varianten sind von den Erfolgsaussichten her gleichwertig.

Natürliche IVF und Mini-IVF

Bei nachlassender Follikelreserve der Eierstöcke ist ein Wachstum mehrer Follikel oft nur  noch mit sehr hoch dosierter Medikamentengabe und manchmal auch gar nicht mehr erreichbar.

Dann ist die künstliche Befruchtung im Spontanzyklus (IVF-Naturelle) oder im minimal-stimulierten Zyklus mit Clomifentabletten oder Clomifen/ Gonadotropin-Injektionen in niedriger Dosis sinnvoll. Dies reduziert die Behandlungskosten erheblich und ist mit einer sehr geringen körperlichen Belastung verbunden. Unter Umständen ist dann auch die Eizellentnahme ohne Narkose durchführbar.

Wir beraten Sie gern, ob sich in Ihrem individuellen Fall nach Abwägen aller Aspekte Vorteile durch diese Behandlungsvarianten ergeben.

Stimulationsüberwachung

Bei allen Varianten wird die Behandlung in gleicher Weise durch Ultraschall und Bestimmungen der Bluthormonwerte in mehrtägigen Abständen kontrolliert. Dabei kooperieren wir bei langen Fahrzeiten auch gerne mit Ihrem behandelnden Frauenarzt/ Frauenärztin vor Ort, um die Behandlung so unkompliziert wie möglich zu gestalten.

Gezieltes Auslösen des Eisprungs

Zeigt sich bei den Kontrolluntersuchungen, dass eine ausreichende Anzahl an Eibläschen in der richtigen Größe (durchschnittlich 16-20 mm) und mit günstigem Östradiolverhältnis herangereift ist, so wird der Eisprung abends zu einer genau festgelegten Zeit durch die Gabe von Schwangerschaftshormon ausgelöst.
 

Eizellentnahme

36 Stunden später können dann in Kurznarkose die Eizellen aus den Eibläschen abgesaugt werden. Es wird eine Hohlnadel verwendet, die unter Ultraschallkontrolle vom seitlichen Scheidengewölbe aus zu den Follikeln vorgeschoben wird. Die Eizellen werden in Kulturflüssigkeit gesammelt. Gleichzeitig werden Spermien des Partners aufbereitet und für die Befruchtung eingesetzt.

Konventionelle IVF - In-vitro-Fertilisation

Zur Befruchtung werden Eizellen und Spermien über Nacht in speziellen Schälchen mit Kulturflüssigkeit zusammengesetzt. Diese Schälchen werden im Brutschrank bei Körpertemperatur gelagert. Die Kulturbedingungen der konventionellen IVF sind so beschaffen, dass die natürlichen Befruchtungsvorgänge weitgehend nachgeahmt werden.

Daher müssen die Spermien in der Lage sein, aus eigener Kraft zur Eizelle zu gelangen, in sie einzudringen und ihre Erbanlagen zu aktivieren. Der Großteil der Indikationen für die konventionelle in vitro-Fertilisation liegt daher auf Seiten der Frau.

So wird die IVF z.B. durchgeführt bei Verklebungen der Eileiter, Störungen der Eierstockfunktion oder Endometriose.
Auf Seiten des Mannes sollten höchstens leichte Einschränkungen der Spermienfunktion vorhanden sein.

ICSI - Intracytoplasmatische Spermieninjektion

Bei der ICSI-Technik durchdringt man die Eizellhüllen mit der Glaskanüle, bevor das Spermium in der Eizelle abgesetzt wird. Das Spermium muß also einen Großteil seiner „Befruchtungsarbeit“ nicht mehr selbst bewältigen.

Vor der Durchführung der ICSI werden die umgebenden Schutz- und Nährzellen (sog. Cumuluszellen) von der Eizelle entfernt. Nur so kann im IVF-Labor die Eizellreife beurteillt und die Einstichstelle für die Mikroinjektion so gewählt werden, daß die Befruchtung und Weiterentwicklung der Eizelle nicht beeinträchtigt wird.

Die ICSI wird vor allem bei Einschränkungen der männlichen Fruchtbarkeit angewendet, so z.B. bei herabgesetzter Spermienkonzentration oder –beweglichkeit, bei Antikörpern des Mannes gegen seine eigenen Spermien („immunologische Infertilität“) oder wenn die Spermien aus einem Gefrierdepot oder Hodengewebe (TESE) stammen. Auch wenn Formen der Präimplantationsdiagnostik durchgeführt werden sollen, ist eine Durchführung in Kombination mit der ICSI notwendig.

Embryotransfer

Am Morgen nach der Eizellentnahme werden die Eizellen auf Befruchtungszeichen kontrolliert. Beim normalen Befruchtungsprozess entfalten sich mütterliche und väterliche Erbsubstanz und werden als zwei kugelförmige „Vorkerne“ in der Eizelle sichtbar.

Im Rahmen einer ärztlichen Einzelfallbewertung unter Berücksichtigung des individuellen Prognoseprofils der Patientin kann die Zahl der Befruchtungsversuche nun so gewählt werden, dass nach Möglichkeit die gewünschte Zahl von ein oder zwei entwicklungsfähigen Embryonen für den Embryotransfer entsteht.

Überzählige Vorkernstadien können für eine spätere Rückübertragung eingefroren werden.

Wiederum zwei, drei oder fünf Tage später werden die Embryonen in die Gebärmutter übertragen. Zum Transfer an den Tagen 2 oder 3 besteht jeder Embryo meist aus vier bis acht Einzelzellen, an Tag 5 oder 6 ist er in der Regel zur Blastozyste entwickelt.

Die Embryonen werden mittels eines speziellen Transferkatheters durch den Muttermund in die Gebärmutter eingebracht. Dieser Vorgang ist in der Regel schmerzlos und kann ohne Narkose erfolgen.

Schwangerschaftstest

Ob die Behandlung erfolgreich war, stellt sich etwa 14 Tage nach der Eizellgewinnung heraus, wenn ein Schwangerschaftstest aus dem Blut durchgeführt wird.