Die reife Eizelle wird zunächst 3 Stunden nach der Punktion mit dem ICSI-Verfahren befruchtet. Nach einstündiger Ruhephase unter entsprechenden Kulturbedingungen im Brutschrank erfolgt die Entnahme des ersten Polkörpers bei 400-facher Vergrößerung durch Mikromanipulatoren, nachdem mit einer Laser-Behandlung die Eizellhülle 20 µm für die Passage der Entnahmepipette eröffnet wird.
Die gewonnenen Polkörper werden gewaschen und in Minitubes für die molekulargenetische Diagnostik überführt.
Das zweite Polkörperchen wird 16 h später in gleicher Weise durch die einmal vorhandene Öffnung der Eihülle entnommen.
Die Ergebnisse der molekulargenetischen Untersuchungen liegen sowohl für das erste als auch zweite Polkörperchen noch vor dem eigentlichen Befruchtungsvorgang vor, so dass die Entscheidung zum Verwerfen der betroffenen Eizellen rechtzeitig getroffen werden kann.
Der Embryotransfer erfolgt entsprechend der individuellen Voraussetzungen aus reproduktionsmedizinischer Sicht am 2./3. oder 5. Entwicklungstag der Embryonen. Überzählige gesunde Vorkernstadien können eingefroren werden.
Es erfolgt die Weiterkultur von mehreren Vorkernstadien zur Sicherung des Embryotransfers von ein oder zwei ggfs. drei entwicklungsfähigen Embryonen gemäß den Empfehlungen des amtlichen Kommentars zum Embryonenschutzgesetzes. Sofern am Tag 5 unerwartet überzählige Embryonen entstanden sind, besteht auch die Möglichkeit diese mit dem Verfahren der Vitrifikation (ultraschnelle Verglasung) einzufrieren.